Die Diskussion um das Dampfen lief von Anfang an in die völlig falsche Richtung. Ich habe bereits von 2011-12 gedampft, und da ging es darum, Dampfen nur für Volljährige zuzulassen und auch nur an Orten, an denen auch das Rauchen erlaubt ist. Da gehe ich noch mit, weil kleinteilige Diskussionen über Schädlichkeit, die Bedeutung bei der Raucherentwöhnung etc. nicht überall etwas bringen.
Ich erinnere mich auch, dass in UK die Sache damals in eine völlig andere Richtung lief. Ärzt:innen begrüßten das Dampfen ausdrücklich als weniger gesundheitsschädliche Alternative zum Zigarettenkonsum, die viele tausend Leben retten kann.
Ich habe hier bei der Diskussion oft die Wissenschaftlichkeit vermisst. Die Politik wurde von der Tabakindustrie überrannt, das kennen wir aus allen möglichen Bereichen. Aber das Ärzt:innen teilweise auch unwissenschaftlich und gegen die Studienlage argumentierten, ist eigentlich nur dadurch zu erklären, dass es in dieser Berufsgruppe viele Änhänger:innen der These " ganz oder gar nicht" gibt, die jeglichen Genussmitteln einfach feindlich gegenüberstehen und nicht anerkennen wollen, dass das weniger schädliche Dampfen ein Ausweg aus dem Rauchen bieten kann.
Was ich besonders abstrus finde, ist der Boom der Einweg-Dampfer, deren Lithium-Akkus mit dem plastikrest einfach im Müll landen, während wir seit Jahrzehnten gehalten sind, leere Batterien ordnungsgemäß zu entsorgen. Die Einwegdampfen kann man praktisch überall kaufen, man sieht gerade junge Menschen damit. Ich finde es ja gut, dass z. B. Einweg-Plastikgeschirr verboten wird, aber wieso sind Einwegdampfgeräte erlaubt? Vor allem, nachdem das Dampfen in Grund und Boden reglementiert wurde, sind diese Dinger auf einmal o.k. Die einzige Erklärung ist, dass sie so niederschwellig sind, dass es zusätzliche Steuereinnahmen in relevanter Höhe bringt. Es ist schon klar, dass nicht alle, die sich fürs Dampfen interessieren, zu Selbstwicklern werden wollen. Aber es gibt ja durchaus gangbare Mittelwege mit wieder aufladdbaren Akkus und Verdampfern mit Wechsel-Fertigcoils. Die Einweggeräte gibt es ja noch nicht so lange, und davor ging es ja auch.
Zum Thema Alkohol: Mir ist der gesellschaftliche sowie politische Umgang mit dem Thema total unbegreiflich. Ja, die Steuereinnahmen sind gigantisch, aber denen steht ein riesiger volkswirtschaflticher Schaden durch Alkoholismus gegenüber. Dazu noch sehr teure Langzeittherapiemaßnahmen für die, die aufhören wollen, aber nicht können. Mir geht auch dieses Kulturgut-Gefasel auf den Wecker. Dass ich mich immer noch vor jedem dahergelaufenen Lauch rechtfertigen soll, warum ich nicht trinken will (es schmeckt mir nicht, und es passt auch nicht wirklich zur Zen-Praxis. Außerdem möchte ich entscheiden, ob, wann und was ich trinke).
Wenn man manchen zuhört, ist es weniger schädlich, sich regelmäßig die Kante zu geben, als zu dampfen m(