Dampfen und Ärzte

  • Vielleicht, wenn wir das Forum Rauchfrei ausdrücklich anprangern und beschimpfen, dann schließt sich ein Teil der "guten" Ärzteschaft zusammen und macht ein Forum zu unserer Verteidigung auf?


    Mit Anprangern und Beschimpfen wirst du keine neuen Mitstreiter aquirieren können. Schon gar nicht in den Hochzeiten von political correctness.


    Du überschätzt auch den Idealsimus von Ärzten und Wissenschaftlern. Es gibt ganz wenige, die, wenn es hart auf hart kommt, tatsächlich hehre Prinzipien pflegen und diese auch konsequent leben.

    Es hat bei mir lange gedauert, bis ich den Niedergang des allgemeinen Bildungsniveaus und den Verfall unseres Schulsystems nicht mehr als fahrlässige Vernachlässigung einer Säule unserer Zivilgesellschaft gesehen habe, sondern als beabsichtigte Verblödung einer wachsenden Unterschicht.
    Georg Schramm

  • Wenn selbst Ärzte, wie meine (ehemalige!) Hausärztin mit dem Spruch rüberkommt "Ach, Sie dampfen?! Das ist ja genau so schlimm wie rauchen" dann habe ich da wenig Hoffnung. Gut, ist zwar keine Lungenfachärztin, aber das abwertende Urteil eines grossen Teils der Ärzteschaft wird sicherlich nicht durch Anprangern der "Dampferblase" revidiert werden. Die zum Teil haarsträubenden Argumente auch vieler Ärzte gegen das Dampfen kann ich mir leider oft auch nicht erklären. Mit einer Fürsorge für die dampfenden Patienten sicherlich nicht.

  • die Prinzipien pflegen und diese auch konsequent leben.

    Weil du, vor allem im öffentlichen Sektor, nichts erreichst wenn du nicht nach der Pfeife der Allgemeinheit tanzt.

    Die haben doch nicht so lange studiert und gelernt um dann nichts vom Kuchen zu haben.


    Es braucht ewig vertrauen zu gewinnen und nur sekundenbruchteile um es zu verspielen.

    Leider gibt's nur wenig Leute die die Eier haben zu ihrer Meinung zu stehen, egal in welchem Bereich.

    Und solche Leute werden dann schnell als Querulanten abgetan und die Welt denkt nicht mehr weiter drüber nach.


    Das war immer so, ist so und wird immer so bleiben.

    Wir haben viele Freiheiten in diesem Land, aber als Demokratie empfinde ich das hier nicht.

    Man muss zwar nicht um sein Leben fürchten wenn man frei Schnauze spricht, aber um seine Existenz.

  • Grundsätzlich ein "Like" @TheMaskedYaiba .


    Krankheitsbedingt durfte ich eine Handvoll Ärzte, Koriphäen auf ihrem Gebiet, kennenlernen, denen die Pfeife der Allgemeinheit wurscht ist. Wenn man soviel Ahnung von seiner Krankheit hatte, dass man sich auf Augenhöhe mit ihnen darüber austauschen konnte, waren sie bereit auf jede Leitlinie zu shicen und experimentelle und gefährliche Wege zu gehen. Natürlich nur mit einer sehr engmaschigen Überwachung der Blutwerte.

    Den fast zahllosen anderen Ärzten, die ich vorher konsultiert hatte, war es schlicht egal, ob man auf dem herkömmlichen Weg vielleicht nur 30% Heilungschance und bei Versagen der Therapie halt nur noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 5 Jahren hatte. Hauptsache konform zur Leitlinie ohne Angriffsfläche sein und die Krankenkasse nicht allzu sehr zu belasten. Wobei es bei einem Therapiepreis von rund 100.000 Euronen "nur" um ca. 20% Mehrkosten ging und man sagen kann, dass die Folgekosten eines Therapieversagens mit Klinikaufenthalten, Organtransplantation usw. ungleich höher ausgefallen wären.


    Das ist jetzt 8 jahre her, in mir sind weiterhin nur Originalteile verbaut und es geht mir soweit ganz gut :happy:


    Das war immer so, ist so und wird immer so bleiben.


    Den mag ich allerdings gar nicht. Das hat was von Resignation.


    Um auch noch was zum Topic beizutragen...

    Die Unwissenheit von Ärzten über das Dampfen hat auch viel mit dem Fortbildungsmodell zu tun, das hierzulande gepflegt wird. Da wird halt das genommen wo einem die Gegend gefällt, die hübsche Kollegin auch hinfährt usw.

    Es hat bei mir lange gedauert, bis ich den Niedergang des allgemeinen Bildungsniveaus und den Verfall unseres Schulsystems nicht mehr als fahrlässige Vernachlässigung einer Säule unserer Zivilgesellschaft gesehen habe, sondern als beabsichtigte Verblödung einer wachsenden Unterschicht.
    Georg Schramm

  • Und man darf nicht vergessen, dass Ärzte auch "nur Menschen" sind, die Medien konsumieren, ihrer alltäglichen Arbeit nachgehen und sich Meinungen bilden bzw. im Bezug zu unserem "Gesundheitsthema" schlicht uninformiert sind, wie "Otto Normal" eben auch. Es ist ja auch offensichtlich, dass medial wenig pro Dampfen zu lesen ist; die wenigen, gut recherchierten Informationen gehen in der Masse des Bashings unter (oder erscheinen "unter dem Radar" der Öffentlichkeit), welches mit ordentlich Kohle von diversen Stakeholdern der ANTZ lanciert wird - erfolgreich lanciert, kann man noch hinzufügen, bis hoch zu politischen Einflussnahmen, die sich dann in Steuern, Verboten und Fehlinformationen niederschlagen.

  • Jein schmocke . Das mag ein Grund sein, der vom "nur Mensch sein" her auch nachvollziehbar ist, aber von einem Arzt, der einen Eid geleistet und sich dem Wohl seiner Patienten verpflichtet hat, erwarte ich Anbetracht der Tragweite seines Tuns trotzdem ein anderes Engagement. Es gibt eben Berufe, die eine besondere Verantwortlichkeit mit sich bringen, der man dann auch gerecht werden muss.


    Die Crux daran ist, dass die meisten Ärzte eben selbständig sind. Wenn sich der Angestellte Energienanlagenelektroniker aka Heizungsmonteur, der Mechatroniker oder der Systemadmin nicht ständig auf dem neusten Stand ihres Fachgebietes halten, kriegen sie schlicht keinen Job mehr. Der selbständige Arzt dagegen, der durch sein Handeln über die Befindlichkeit und Restlebenswartung des Patienten entscheidet, kann/darf mit seinem 30 Jahre alten Wissen einfach weiterwuschteln.

    Es hat bei mir lange gedauert, bis ich den Niedergang des allgemeinen Bildungsniveaus und den Verfall unseres Schulsystems nicht mehr als fahrlässige Vernachlässigung einer Säule unserer Zivilgesellschaft gesehen habe, sondern als beabsichtigte Verblödung einer wachsenden Unterschicht.
    Georg Schramm

  • Ihr bewegt euch zieeeeemlich offtopic hier.


    Was haltet ihr davon, wenn wir das als "Dampfen und Ärzte" abspalten?


    Zu eurem Unterthema kann ich sagen, dass ich für mich die Erfahrung gemacht habe, dass jüngere Ärzte eher aufgeschlossen gegenüber dem Dampfen sind und sich dann auch bei mir teilweise informieren, sofern es die Zeit im Patientengespräch zulässt. Ältere sind gegen das Rauchen, somit auch gegen das Dampfen. Das aber dann oft aus dem Grund, weil es eben ganz ohne dann noch gesünder ist. Alles was man sich reinzieht ist eben ungesund.

  • Mein Zahnarzt ist Dampfer. Sein Argument war, dass er weg von den stinkenden Fluppen wollte.

    Naja, ich will auch keine stinkenden Finger in meinem Mund haben.

    Memento mori... Memento te hominem esse...

  • Das Problem bei vielen Ärzten und Wissenschaftlern ist, dass sie bei dem Thema nicht sauber arbeiten. Sie sind voreingenommen.


    Ein guter Wissenschaftler will herausfinden, ob Dampfen schädlich ist.


    Ein voreingenommener Wissenschaftler will herausfinden, dass Dampfen schädlich ist.

  • Sp@rrow

    Ich kann Deine Erfahrungen absolut bestätigen. Seit einer schweren Erkrankung vor zwei Jahren "darf" ich regelmäßig unzählige Ärtze verschiedenster Fachbereiche konsultieren. Dampfen/Rauchen ist da natürlich auch immer ein Thema. Die meisten der älteren Ärzte wissen die E-Zigarette so gar nicht einzuordnen. Für die ist Dampfen gleich Rauchen und inzwischen bin ich es leid, die Unterschiede mit denen herauszuarbeiten. Die jüngeren Vertreter dieses Berufstandes sehen da in der Regel schon einen Unterschied.


    Genauso verhält es sich auch beim Reizthema Schmerztherapie mit Cannabis. Da brauchst du den älteren Weißkitteln gar nicht mit zu kommen. Mag ja sein, dass diese über einen reicheren Erfahrungsschatz verfügen, aber was hilft es, wenn dieser auf verstaubten Wissen gründet.


    Inzwischen sehen mich Ärtze, die so ein ignorantes Verhalten an den Tag legen, nur einmal.

    - Aufgeben? Kannst du bei der Post. -

  • Ignoranz ist halt ein Sauhund und nicht gewissen Schichten vorbehalten. Auch die vermeintlich Gebildeten erweisen sich seit jeher besonders anfällig für Bigotterie, Borniertheit und Ignorantentum.


    Hey, ist euch schon mal aufgefallen - beispielsweise bei einem kurzen Aufenthalt auf der Innenterrasse eines Krankenhauses - wieviele Ärzte selber rauchen?!

  • Hey, ist euch schon mal aufgefallen - beispielsweise bei einem kurzen Aufenthalt auf der Innenterrasse eines Krankenhauses - wieviele Ärzte selber rauchen?!

    Über niedergelassene Ärzte kann ich nichts sagen, aber KH-Personal (Ärzte und Pflege) sind nach meiner Erfahrung definitiv überdurchschnittlich oft Raucher.

    Zum Thema: Das physiologische Schadpotential ist eine Sache. Gleichzeitig ist regelmäßiger Tabakkonsum idR mehr oder weniger suchtartig ausgeprägt (sonst würden wir auch nicht so ein Bohei um den Nutzen des Dampfens zum Tabakverzicht machen müssen...). Und Sucht ist nunmal aus medizinisch-psychiatrischer Sicht eine psychische Erkrankung. Da mag ein adäquates Substitut das Schadpotential zwar reduzieren, ändert aber letztlich nichts an der "Grunderkrankung". In sofern ist ein grundsätzlicher Vorbehalt gegenüber dem Dampfen aus medizinischer Sicht jedenfalls nicht völlig haltlos und aus der Luft gegriffen und eine pauschalisierte Haltung pro Abstinenz bei jedwelcher Suchtproblematik (nicht nur bzgl. illegalen Stoffen) weit verbreitet und grundsätzlich begründbar.
    Dass manche Mediziner hier ihre vermeintliche Rolle als Gesundheitsexperten nutzen, um in diesem Sinne das Substitut "Dampfen" fälschlicherweise als "genauso schädlich" hinzustellen, ist in meinen Augen allerdings ethisch nicht in Ordnung.

  • Sie wissen's entweder nicht besser (s.o.) oder gehören einer Gemeinschaft an, die ihrerseits eine Agenda gegen das Dampfen fährt. Im ersteren Fall: auch Ärzte können nicht informiert sein und Fehlinformationen auf den Leim gehen - da bin ich auch bei pyrex - geht eigentlich nicht klar bei dem Berufsstand.

    Im letzteren Fall: auch Ärzte können (wider besseren Wissens) gierige Arschlöcher sein, die alles nachplappern, was man ihnen (zusammen mit Anerkennung und Prestige = Moneten) vorkaut.


    Wes' Brot ich ess', dess' Lied ich sing'... Bestes Beispiel für diese Variante: die WHO.

  • hmmm war gestern mein Hausarzt zur Vorsorgeuntersuchung....und wir Reden darüber das ich jetzt 3 Jahre Dampfe und keine Kippe mehr angrührt haben....Seine Antwort:

    Er: Wie viel Dampfen Sie?

    Ich: Ja jeden Tag

    Er: Ok man muss nur Wissen das es für die Lungen schädlicher sogar ist....

    Aber wenn Sie das nehmen um ganz aufzuhören...Super....


    Ok.....!?!?!?

  • Was ich gerne wissen würde, ist warum die Ärzte oder die relevanten Institutionen in England so anders drauf sind, als die in Deutschland.

    Einfach eine andere Geschichte, die Mentalität?

    "Jeder", "Alle", "nie" und "immer", ist fast immer gelogen!

  • Boris Dringend den Hausarzt wechseln, würde ich sagen. So eine Type könnte ich gar nicht mehr ernst nehmen.


    HappyCappuccino Eine pauschalisierte Pro-Abstinenz Haltung war jahrzehntelang in der Suchtpolitik gängige Praxis, das stimmt. Das ist allerdings schon seit 20 Jahren oder mehr vorbei. Das findet man eigentlich nur noch bei sektenartigen Institutionen wie der AA, NA, Blaues Kreuz, Caritas oder der WHO. Mit Maximalzielsetzungen wurde oftmals das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Und das haben praktisch alle Suchtexperten längst erkannt. Selbst in der Medizin ist es Usus, der Harm Reduction gegenüber totaler Abstinenz Priorität einzuräumen. Ein grosser Teil der Hausärzte verschreibt völlig bedenkenlos Methadon, Morphin oder Kodein an seine Junkiepatienten, Amphetamin und Ritalin an seine Kokserklientel und ADHS'ler. Und es ist gut so. In der Suchtarbeit und Medizin haben sich deutlich differenziertere Strategien und Perspektiven durchgesetzt. Ich frage mich daher nur, wieso diese nicht beim Dampfen gleichermassen gelten...

  • Vape-O-Maniker

    Stimmt schon, nur ist längst nicht jeder Hausarzt ein Suchtexperte und die entsprechende Haltung gern mal holzschnittartig. Ich habe da auch die Vermutung, dass beim Rauchen das Thema "Sucht" oft nicht ganz für voll genommen wird (nicht nur von Ärzten, sondern generell) aufgrund der fehlenden Rauschwirkung. Dass ein Alkoholiker "nicht anders kann" wird irgendwie eher gesehen und akzeptiert, ein Raucher könnte doch auch einfach aufhören, so in etwa... was braucht der da ein Substitut? Ich meine, es ist leider allzu menschlich, gegenüber "dumm" handelnden Anderen eine überheblich urteilende Haltung einzunehmen.

  • @Gwylim England hat den NHS. National Health Service. Der Unterschied ist, dass die britischen Politiker ein originäres Interesse an einer bestmöglich und kosteneffizient gesundheitlich versorgten Bevölkerung haben. Die richten sich in der Gesundheitspolitik nach den neuesten und besten Erkenntnissen. (ganz anders als bei uns!)

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