Wickel-Anfänger hat Fragen...

  • Ahoi!


    Vorweg: Ich bin noch recht neu in der Selbstwickel-Welt, habe folglich noch nicht so recht den Plan. In den letzten Tagen/Wochen hat sich mir die ein oder andere Verständnisfrage gestellt, bzw. bräuchte ich einigermaßen konkrete Hinweise und Ratschläge.


    Im Grund gehts um Folgendes: Ich habe etwa ein Jahr lang Fertig-Coils gedampft (Geekvape Z SubOhm) und mir letztens meinen ersten Selbstwickel RTA gegönnt. Laut einiger Recherche ist es der Vapefly Siegfried geworden. Erstens weil das Teil allem Anschein nach durchaus was taugt, zweitens weil er wohl recht einfach und simpel zu bestücken ist und drittens weil man darin sowohl Mesh-Gitter als auch konventionell gewickelte Coils verbauen kann. Für einen Anfänger also eine gute Basis zum Herumprobieren!

    Das mit dem Mesh ist wirklich super simpel und ich bin auch schon echt zufrieden damit. Mit den anderen Coils hab ich hingegen so meine Schwierigkeiten. Deswegen mal eine grundsätzliche Verständnisfrage:


    Sind konventionnell gewickelte Coils "besser" als Mesh-Gitter? Worin liegen genau die Vorteile?

    Ich habe zudem den Eindruck, dass die Mesh-Wicklung beim Feuern "sofort da" ist. Also unmittelbar nach dem drücken des Knopfes kommt Dampf. Der konventionelle Coil braucht wohl hingegen eine gewisse Zeit zum "Anlaufen" und er glüht immer noch etwas nach. Und genau dieses Verhalten mag ich irgendwie nicht. Gibt es eine Möglichkeit (z.B. durch die Drahtsorte und Material) ein ähnliches Zugverhalten wie beim Mesh zu erzeugen?


    Ich bin gerne bereit etwas herum zu probieren und auszutesten, möchte aber ungern Rollenweise Material bestellen, nur um am Ende festzustellen dass ich beim Mesh besser aufgehoben bin...

    Gibt es da zudem ein paar Anhaltspunkte wo man sich als Anfänger dran orientiegen kann? Ich bin halt mit den ganzen unterschiedlichen Draht Varianten (Alien, Fused Clapton etc). etwas überfragt und brauche einen Anhaltspunkt von dem aus ich starten kann...



    Schon mal vielen Dank und schöne Grüße,

    Schorle



    PS: So viel mal zum Anfang. Ich denke ich werde im Laufe der Zeit noch weitere Fragen haben, bzw im Laufe der Diskussion werden sich sicherlich noch weitere stellen :doppeldaumen:

  • Moin Schorle ,


    Edelstahl ist in der Tat "träge", also so, wie du es beschreibst (muss "Anlaufen"). Ni80-Draht ist dagegen flink, und kannst du mal ausprobieren.

    Der Vorteil von Edelstahl ist halt, dass man damit dann TC-Dampfen kann, also Temperature-Controlled. Dazu gibt es hier bereits ein Thema.

    Denk positiv, bleib negativ!

    Ω Ø

  • Jeder hat da seine Vorlieben,ich selbst benutze Fertige Coils+selbstgewickelte Coils und auch Mesh.3 Selbstwickler auf Mesh und 5 auf Draht und mag beides ^^.

    Auch beim Modus scheiden sich die Geister......manche schwören auf TC andere normal auf Watt und die liste ist lang ^^

    Ich selbst benutze VPC (fange mit viel Watt an und dann wird es weniger) und Watt.

    Bei YT gibt es auch sehr viele Videos wie man Wickelt usw.

    Man muss der Menschheit Überlegen sein---Durch Kraft---Höhe der Seele---Durch Verachtung

  • Hey und Danke für die Antworten.


    Meine ersten Wickel-Versuche mit Draht habe ich bereits hinter mir. Da kommt auch gut was bei rum (Dampfmenge und Geschmackt sind für die ersten Versuche ganz okay denk ich), ich habe halt nur Schwierigkeiten mich an das Zugverhalten vom Draht zu gewöhnen. Das langsame "Aufheizen" ist irgendwie nicht so meins. Deswegen die Frage ob man das irgendwie umgehen kann und wie ich da am besten anfangen soll?!


    Da gibts ja so viele unterschiedliche Sorten die einen Anfänger durchaus überfordern können. Neben dem eigentlichen Material gibts ja "normale (einandrige)" Drähte, welche mit mehreren Kernen, Flachdraht, verschieden umwickelt etc... Das ganze dann noch in allen erdenklichen Durchmessern... Ich habe halt null Plan was ich da kaufen sollte.


    Derzeit habe ich im Siegfried die fertigen Kanthal Mesh-Plättchen von Vapefly. Die dampfe ich idR so zwischen 45 und 60 Watt, je nach Liquid.

  • Dass du bei Draht in einer gewissen Form eine Aufheizphase hast, lässt sich nicht vermeiden, es gibt aber ein paar Tricks, wie man damit umgehen kann. Das einfachste ist, dass du den Feuerknopf schon drückst, bevor du ziehst (vllt. 1 Sek vorher), und dafür schon los lässt, bevor du aufhörst zu ziehen. Eine Andere Möglichkeit wäre das über den Akkuträger lösen zu lassen, manche haben einen Boostfunktion, womit der AT am Anfang des Zugs mit höherer Leistung feuert, damit der Draht schneller auf Temperatur kommt. Eine andere Möglichkeit ist der TC Modus, auch da stellt man etwas mehr Watt ein, und wenn der Draht die gewünschte Temperatur erreicht hat, regelt der AT automatisch runter.


    Bei den Drähten gibts viele Bezeichnungen, die nicht immer konstant sind, z.B. kann eine Ailen entweder drei Runddrähte im Kern haben, oder einen Flachdraht, keine Ahnung wieso das alles gleich heißt. Spannender sind die Zahlen. z.B. sowas: 26ga*3+38ga. Der erste steht für die dicke des Kerns, hier 26 GA, die *3 bedeutet dass es drei Kerne gibt, und die +38ga sagen dir die dicke des Manteldrahts. GA ist lediglich eine Amerikanische einheit der Dicke, je höher die Zahl, desto dünner der draht.

  • Ah okay, AWG ist mir noch ein Begriff aus meiner Modellbau-Zeit. Jetzt machen die kryptischen Bezeichnungen auch etwas mehr Sinn... Danke für die Aufklärung.


    Ich nutze derweil zwei Akkuträger. Einen Vapefly Brunhilde SBS sowie einen Mechlyfe Paramour SBS. Beide unterstützen soweit ich weiß den Temperatur-Modus. Und jetzt verstehe ich auch warum man bei TC noch eine Wattzahl einstellen kann. Das ist dann quasi nur zum Anfeuern...


    Könnte ich also, nur so als Beispiel, im TC Modus Temperatur X und 80 Watt einstellen (obwohl ich regulär nur bei ca. 50 Watt dampfe) und der AT regelt den Rest (korrekten Draht natürlich vorausgesetzt)?



    Nochwas: in dem link für den NiCr80 Draht (übrigens herzlichen Dank dafür) steht z.B. x Ohm pro Meter. Kann man das einfach auf einen kürzeren Draht runter rechnen? Also wenn ich meinen Coil z.B. mit 5 cm Draht wickel, dann wären das rechnerisch 0,44 Ohm?

  • Ja, genau das ist die Idee dahinter. Wobei 80W bei ansonsten 50W wohl etwas hoch gegriffen ist, vielleicht eher 60W - 65W einstellen. Wichtig dabei ist, dass du den Kaltwiederstand korrekt eingelesen und gesperrt hast, denn der Akkuträger misst dabei keine Temperatur, sondern er überwacht lediglich den Widerstand, und errechnet dadurch die Temperatur über den sogenannten Temperaturkoeffizient. Ganz einfach gesagt funktioniert das so: Bei Edelstahl wenn du eine Wicklung hast, die bie 20° C einen Widerstand von 1,00 Ohm hat, dann hat diese Wicklung bei 120° C einen Widerstand von 1,10 Ohm, anhand dieser Veränderung weiß der AT wie heiß die Coil ist, und regelt entsprechend die Leistung runter. Dafür muss der AT aber genau wissen, welchen Widerstand die Wicklung bei 20° hat, daher musst du da vorher den Widerstand kalt einlesen (oft funktioniert das, indem du den VD kalt auf den AT schraubst, und dann 'new Coil' sagst).


    Wenn du einen passenden Draht drin hast, kannst du das ja einfach mal testen. Wobei das nicht jeder AT gleich gut kann.


    edit, ja, das mit den Ohm pro meter klappt. Gibt auch viele rechner dafür, ich mag z.B. Vape Toolbox free auf Android, da gibst du einfach die Daten deiner Coil ein, und die App sagt dir welcher Widerstand raus kommt, und über den Heatflux sogar, so ungefähr, bei welcher Leistung die Coil auf Temperatur kommt. Noch umfangreicher wäre Steam-Engine.org. Das sind alles Sachen, wo du dir selbst überlegen kannst, wie tief du ins Thema einsteigen willst. Trial-and-Error bringt dich am Ende des Tages auch ans Ziel, und ist wahrscheinlich sogar oft besser, es einfach zu testen, anstatt auf irgendwelche Rechnungen zuviel zu geben.


    Der Widerstand kann dir übrigens beim geregelten Dampfen (fast) komplett egal sein.

  • Wenn du beim TC Modus die Wattzahl einstellst ist das nur eine Begrenzung und die Leistung zum anfeuern. Wenn du zu wenig Leistung einstellst dauert es eventuell zu lange bis die Coil auf Temperatur kommt.

    Geregelt wird auf den Widerstand, daher sollte der Kaltwiderstand stimmen. Der Akkuträger versucht zu heizen bis der Draht den passenden Widerstand erreicht hat (Kaltwiderstand + TCR*Temperatur). Bestimmte Drähte haben einen TCR Wert von fast 0 (z.B. Kanthal oder NiCr80) daher ändert sich nichts worauf der AT Regeln könnte. Bei Edelstahl ist der Wert groß genug um darauf zu regeln aber klein genug, so dass man auch einfach Watt dampfen kann. Andere Drähte wie Titan haben einen sehr großen TCR Wert, das eignet sich sehr gut zum Regeln, lässt sich aber nicht mit konstanter Leistung dampfen.

    Geh immer deinen Weg... ausser du kommst am Biergarten vorbei, dann geh in den Biergarten!

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