[Anleitung] Umgang und Pflege von Fertigcoils

  • Hallo liebe Piraten,


    auch wenn ich seit ewigen Zeiten keine Fertigcoils mehr verwende, so begegnen mir immer wieder Dampfer, die wenig bis gar keine Ahnung zur Verwendung von Fertigcoils haben - aus dem Grunde möchte ich hier eine Anleitung verschriftlichen sowie einige Dinge zur Pflege und Wartung geben, die unter Umständen die Haltbarkeit erhöhen können - das schont auch den Geldbeutel.


    In diesem Thema sollen natürlich auch Fragen und / oder weitere Informationen gesammelt werden um Neulingen oder Unerfahrenen gleich von an Anfang die Basics zu vermitteln.


    Beachtet bitte, daß ich hier nicht auf einen speziellen Verdampfer eingehen kann, sondern mich nur allgemein äußern kann. Aus dem Grunde verzichte ich auf Bilder - ich könnte Bilder alleine wegen eventuellen Urheberrecht auch nicht einbinden.


    [Erstbenutzung]

    Wenn ihr einen Verdampfer habt, der bereits fertige Coils nutzt - also Draht mit Watte in einem kleinen Gehäuse - dann solltet ihr einige Dinge beachten. Wenn ihr den Fertigcoil aus der Packung nehmt, dann sollte direkt der erste Blick auf die Dichtungen fallen. Schaut, daß diese ordnungsgemäß an den dafür vorgesehenen Aussparungen angebracht sind. Es kommt tatsächlich ab und an vor, das die Dichtungen verrutscht sind.


    Wenn ihr den Fertigcoil um die eigene Achse dreht, dann werdet ihr feststellen das aussen am Gehäuse Löcher oder Schlitze sind durch die ihr etwas Watte seht - das ist vollkommen normal und richtig so. Es gibt auch Coils da ist an der einen oder anderen Stelle auch mal nur das halbe Loch mit Watte bedeckt - das kann ebenfalls normal sein, da hierdurch der Nachfluss des Liquids gefördert wird.


    Auf dem Gehäuse - oft Silber - seht ihr unter Umständen auch Zahlen aufgedruckt. Zum Einen den elektrischen Widerstand mit der Kennzeichnung "Ω" (Ohm) sowie einem angegeben Leistungsbereich (oft mit W hinter den Zahlen; also z. B. 45 - 60 W). Das sind die Angaben für den Bereich in dem der Fertigcoil laut Hersteller den besten Geschmack bieten soll. Ausserdem ist oft noch eine Typenbezeichnung der Coil zu finden.


    Sehr ihr von oben in die Coil, dann liegt innen am Gehäuse in der Regel die Watte. Wenn auf der Watte eine Art "Sieb" liegt, dann handelt es sich um eine sogenannte "Mesh" - Wicklung, seht ihr Draht, dann habt ihr einen herkömmlichen Heizdraht. In was für Bereichen sich diese Arten unterscheiden ist zu groß, um das hier zu thematisieren.


    Wenn ihr die Coil nun das erste Mal nutzen möchtet, dann tröpfelt ihr etwas Liquid auf diese Schlitze mit Watte. Immer nur etwas, so das die Watte auch die Möglichkeit hat das Liquid aufzusaugen. Das gleiche Spiel macht ihr auch durch die obere Öffnung der Coil. Haltet sie am Besten in einem 45° Winkel und dreht sie dabei leicht - so bekommt ihr die Watte von innen gut gesättigt. Bei Bedarf kann man auch die Dichtungen leicht mit Liquid benetzen - ist aber nicht zwingend notwendig.


    Nun baut ihr diese in euren Verdampfer ein. Passt auf das keinen der Dichtungen verrutscht. Im Anschluss daran befüllt ihr euren Tank und zieht ein, zwei Mal ganz leicht ohne zu feuern. So baut ihr etwas Unterdruck (physikalisches Prinzip nach dem die Tanks funktionieren) auf und verhindert das euch das Liquid zu direkt ausläuft über das Belüftungssystem (Airflow) des Gerätes.


    Nun schraubt ihr den Verdampfer auf einen Akkuträger - also das Gerät, das ihr zum befeuern des Verdampfers nutzt und lasst das Ganzen ein paar Minuten stehen - als Richtwert nenne ich mal 5 Minuten.


    Nach Ablauf dieser Zeit stellt ihr den Akkuträger auf einen Wert recht weit unterhalb des angegeben Leistungsbereiches der Coil. Hat man eine Coil, die 18 Watt angegeben hat, dann nimmt man z. B. 10 Watt, bei einer Coil die 75 Watt angegeben hat, nimmt man z. B. 30 Watt.


    [Eindampfen der Coil]

    Wieso ihr das machen solltet? Ganz einfach - es macht Sinn eine neue Coil erst einmal einzudampfen, damit die Watte "lernt" ihre Arbeit zu machen und ihr dem System nicht sofort die Pistole auf die Brust setzt. Auch ein Backofen braucht seine Zeit 😁.


    Ihr fangt jetzt am Besten schon an etwas grundlegendes zu lernen: Feuert etwa 0.5 Sekunden vor dem Zug, zieht und hört etwa 0.5 Sekunden vor dem Beenden des Zuges mit dem Feuern auf. Das Ganze dient dazu entstehendes Kondensat im Gerät zu vermeiden. Zieht man nicht den ganzen Dampf aus dem Gerät, dann kondensiert dieser innen zu Wasser und legt sich auf die Coil oder tropft auch mal aus der Airflow - viele verwechseln das mit Siffen (das wiederum ist das Auslaufen von Liquid aus dem Gerät). Diese kleine Zugtechnik wird euch euer Dampferleben lang begleiten und erspart euch Ärger. Das nur als Sidekick.


    Wenn ihr jetzt mit der niedrigen Leistung ein paar Züge genommen habt, regelt ihr euer Gerät langsam ein paar Watt hoch und wiederholt das. Das macht ihr so lange bis es euch richtig gut schmeckt oder ihr den entsorechendeen Leistungsbereich erreicht habt. Ihr könnt manchmal auch über den angegebenen Bereich hinaus gehen - aber seid gewarnt: gebt ihr zuviel Leistung auf die Coil, dann kann euch sehr schnell die Watte verbrennen und die Coil ist hin und ihr habt Kokelgeschmack. Das möchtet ihr nicht - aber jeder Dampfer hat es schon geschmeckt.


    Wenn ihr das so macht, dann - so meine persönliche Erfahrung - halten eure Coils länger.


    [Kann man die Coils reinigen?]

    Das ist ein Streitthema. Ich habe es gemacht und es geht gut ohne größeren Aufwand. Wenn ihr eine Coil reinigen möchtet, dann könnt ihr diese aus eurem Gerät nehmen und unter Wasser ausspülen. Anschließend legt ihr sie in Vodka und lasst sie ein paar Stunden oder über Nacht dort drin liegen. Anschließend nehmt ihr sie aus dem Vodka und spült sie unter fließendem Wasser aus und lasst sie ca 24 Stunden an der Luft trocknen. Danach könnt ihr sie wiederverwenden. Das geht oft zwei bis drei Mal. Aber Achtung: Hat es mal gepökelt, dann ist die Coil hin...


    Information:

    Der Vodka löst Verkrustungen und ist nach dem Ausspülen auch weg. Ihr werdet von dem Vodka auch keinen Eigengeschmack in der Coil haben oder "benebelt". Das A&O ist eben das Ausspülen nach dem Bad.


    Es gibt auch noch andere Mittel, die hier sicher thematisiert werden.


    [Haltbarkeit der Coils]

    Tja... Genaue Angaben kann man da nicht machen, da es zu viele Faktoren gibt, die hierauf Einfluss nehmen. Habt ihr ein "Watte freundliches Liquid", die richtige Zugtechnik und verlangt der Coil nicht das Maximum an, dann halten viele Coils durchaus 2 bis zu 6 Wochen. Ich habe auch schon Coils bis 8 Wochen nutzen können - ohne Reinigung. Allerdings ist das eben von vielen, vielen Faktoren abhängig...


    Wenn man ein paar dieser Dinge beherzigt, dann kann das schon den Geldbeutel schonen - ist aber jedem selbst überlassen.


    Ich hoffe das ich euch ein paar Dinge mit auf den Weg geben konnte - ansonsten einfach in den Thread schreiben. Gerne auch wenn ihr weitere Tipps habt 👍

    Einmal editiert, zuletzt von Vaping Dave () aus folgendem Grund: Test...

  • Wenn ihr die Coil nun das erste Mal nutzen möchtet, dann tröpfelt ihr etwas Liquid auf diese Schlitze mit Watte. Immer nur etwas, so das die Watte auch die Möglichkeit hat das Liquid aufzusaugen. Das gleiche Spiel macht ihr auch durch die obere Öffnung der Coil. Haltet sie am Besten in einem 45° Winkel und dreht sie dabei leicht - so bekommt ihr die Watte von innen gut gesättigt. Bei Bedarf kann man auch die Dichtungen leicht mit Liquid benetzen - ist aber nicht zwingend notwendig.

    Das kann man so machen, muss man aber nicht.

    Alternativ: Neue Coil einbauen, alles so wie oben beschrieben - aber einfach Liquid in den Tank und dann 10 Minuten warten.

    Auch dann hat sich die Watte mehr als ausreichend vollgesogen und man spart sich das Liquid an den Fingern.

    Unterdruck (bei dieser Variante) erzeugen nicht vergessen, das zieht das Liquid dann gleich in die Coil.

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    Wir sind im Augenblick dabei, zu prüfen, ob es im öffentlichen Interesse liegt, ihnen mitzuteilen, ob wir die Informationen haben, die Sie erbitten, und ob es, sollte das der Fall sein, im öffentlichen Interesse liegt, Ihnen diese Informationen zur Verfügung zu stellen.

  • Vaping Dave


    haste toll geschrieben...(DANKE 👍) und deckt sich mit meinen Erfahrungen als Überwiegend-Fertigcoil - Benutzer...


    Was ich anfangs gemacht habe war, die auszukochen...

    10 Minuten im Wasserkocher kochen und mit nem Pfeifenreiniger unter drehenden Hoch - Runter - Bewegungen die Wicklung gesäubert und dann die 24 Stunden trocknen lassen...


    Allerdings mache ich das heute auch nicht mehr so 😉


    Allerdings sind die Fertigcoils heute schon so gut geworden (zumindest die, die ich habe), dass die schon ne Menge abkönnen, bei entsprechendem Liquid zumindest...

    Bsp. Die Kriemhild - Coils werden bei gleichen Liquid (Berry Menthol) wenigstens 4Monate alt...

  • Ich habe auch gerade eine "hab keine Lust zu wickeln" Phase und benutze in der letzten Zeit Ferticoils.


    Finde den Start Beitrag auch gut geschrieben. Ich verzichte auch auf das zusätzliche befeuchten und lasse den Kopf einfach dafür 30 Minuten durchziehen. Wiederverwendung versuche und praktiziere ich ebenfalls, spüle die Coils dafür aber jeweils nur 1x überhaupt und auch nur mit/unter fließend Wasser aus. Zur Unterstützung dieser Praxis benutze ich bei Erstverwendung (teils und trotz 8mg Nikotin) absolut klare Liquids wie Wassermelone, Cola und vor allem Minze. In der zweiten Verwendung benutze ich dann dann die Liquids mit Farbstoffen, höherer Nachdunklung und kräftigeren Aromen wie Red Astaire, Bottermelk fresh, White Knight, Banane, Kokos etc. 2-4 Wochen pro Coil/Kopf habe ich damit auch schon rausgeholt.

    Straight Outta Compton...

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